Brennwert und Heizwert erklärt
Bei der Verbrennung von Brennstoffen entstehen Wärme und Wasserdampf. Der Heizwert (Hu, unterer Heizwert) gibt nur die direkt nutzbare Wärme an – der Wasserdampf entweicht dabei ungenutzt über den Schornstein.
Der Brennwert (Ho, oberer Heizwert) ist höher, weil er auch die Kondensationswärme einrechnet. Diese entsteht, wenn der Wasserdampf abkühlt und kondensiert. Je wasserstoffreicher ein Brennstoff, desto größer die Differenz.
Brennwertkessel nutzen mehr Energie
Moderne Brennwertkessel kühlen die Abgase so weit ab, dass der Wasserdampf kondensiert. Dadurch gewinnen sie auch diese zusätzliche Energie und erreichen Wirkungsgrade von bis zu 98% – bezogen auf den Brennwert.
Bei Erdgas beträgt der Unterschied zwischen Heiz- und Brennwert etwa 11%. Ein Brennwertkessel spart also rund 10% Brennstoff gegenüber einem konventionellen Kessel – bei gleichem Wärmebedarf.
Brennwert bei Lebensmitteln
In der Ernährung bezeichnet Brennwert den Energiegehalt von Nahrungsmitteln. Er wird in Kilokalorien (kcal) oder Kilojoule (kJ) angegeben. Die Umrechnung: 1 kcal = 4,184 kJ.
Der physiologische Brennwert unterscheidet sich vom physikalischen: Nicht alle Energie wird vom Körper aufgenommen. Ballaststoffe beispielsweise haben einen niedrigeren nutzbaren Brennwert als ihre Verbrennung im Labor ergäbe.
Typische Brennwerte von Brennstoffen
Erdgas H (High) hat einen Brennwert von ca. 11,1 kWh/m³, Erdgas L (Low) etwa 9,8 kWh/m³.Heizöl liegt bei 10,6 kWh/l,Holzpellets bei 5,2 kWh/kg undScheitholz (lufttrocken) bei etwa 4,3 kWh/kg.
Beim Vergleich von Brennstoffen muss man die unterschiedlichen Einheiten beachten: Erdgas wird in Kubikmetern, Heizöl in Litern und feste Brennstoffe in Kilogramm gemessen.