Was ist ein Bausparvertrag?
Ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus Sparvertrag und Immobiliendarlehen. Du sparst über mehrere Jahre einen Teil der vereinbarten Bausparsumme an und erhältst nach der Zuteilung ein zinsgünstiges Darlehen über den Rest.
Der große Vorteil: Die Darlehenszinsen stehen bereits bei Vertragsabschluss fest – unabhängig davon, wie sich die Zinsen am Markt entwickeln. Das macht Bausparen besonders attraktiv in Niedrigzinsphasen, um sich günstige Konditionen für die Zukunft zu sichern.
Die zwei Phasen des Bausparens
Sparphase: Du zahlst monatlich einen festen Betrag ein (typisch 3-5‰ der Bausparsumme). Auf dein Guthaben erhältst du Guthabenzinsen. Die Sparphase dauert je nach Tarif und Sparrate etwa 7-10 Jahre, bis das Mindestguthaben (meist 40-50% der Bausparsumme) erreicht ist.
Darlehensphase: Nach der Zuteilung erhältst du dein angespartes Guthaben plus ein Bauspardarlehen über die Differenz zur Bausparsumme. Das Darlehen wird mit festen Raten zurückgezahlt, die Laufzeit beträgt meist 7-11 Jahre.
Die richtige Bausparsumme wählen
Die Bausparsumme sollte deinem geplanten Finanzierungsbedarf entsprechen. Kleinere Modernisierungen (Bad, Heizung) lassen sich oft mit 20.000-50.000€ finanzieren. Für größere Vorhaben oder als Baustein einer Immobilienfinanzierung sind 50.000-100.000€ üblich.
Faustregel: Du sparst etwa 40-50% der Bausparsumme selbst an, den Rest gibt es als Darlehen. Bei 50.000€ Bausparsumme sparst du also ca. 20.000-25.000€ an und erhältst 25.000-30.000€ als Darlehen.
Staatliche Förderungen nutzen
Wohnungsbauprämie: Der Staat fördert das Bausparen mit bis zu 10% auf deine Einzahlungen. Maximal 70€/Jahr für Singles (bei 700€ Einzahlung) bzw. 140€ für Verheiratete. Einkommensgrenze: 35.000€ (Singles) bzw. 70.000€ (Verheiratete) zu versteuerndes Einkommen.
Arbeitnehmersparzulage: Wenn dein Arbeitgeber Vermögenswirksame Leistungen (VL) zahlt und du diese in einen Bausparvertrag einzahlst, erhältst du zusätzlich 9% Zulage auf bis zu 470€/Jahr. Einkommensgrenze: 17.900€ (Singles) bzw. 35.800€ (Verheiratete).
Wohn-Riester: Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du auch Riester-Förderung für dein Bausparen nutzen – mit Zulagen und Steuervorteilen. Dies lohnt sich besonders für Familien mit Kindern.
Vor- und Nachteile des Bausparens
Vorteile: Zinssicherheit für das spätere Darlehen, staatliche Förderungen, flexible Verwendung für wohnwirtschaftliche Zwecke, keine Vorfälligkeitsentschädigung bei Sondertilgungen.
Nachteile: Niedrige Guthabenzinsen in der Sparphase, Abschlussgebühr (meist 1-1,6% der Bausparsumme), lange Bindung, Zuteilungszeitpunkt nicht exakt planbar.
Wann lohnt sich ein Bausparvertrag?
Bausparen lohnt sich besonders, wenn du die staatlichen Förderungen mitnehmen kannst, dir günstige Darlehenszinsen für die Zukunft sichern möchtest, oder einen konkreten Modernisierungsbedarf in 7-10 Jahren hast.
Weniger sinnvoll ist Bausparen, wenn du das Geld kurzfristig brauchst, keine wohnwirtschaftliche Verwendung planst, oder die Einkommensgrenzen für die Förderung überschreitest und gleichzeitig bessere Anlagealternativen hast.
Hinweis
Dieser Rechner dient zur Orientierung. Die tatsächlichen Konditionen (Zinsen, Gebühren, Zuteilungsbedingungen) hängen vom gewählten Tarif und der Bausparkasse ab. Lass dich vor Vertragsabschluss individuell beraten und vergleiche mehrere Angebote.