Was sind Anleihen?
Anleihen (auch Bonds oder Rentenpapiere genannt) sind festverzinsliche Wertpapiere, mit denen sich Unternehmen, Staaten oder andere Institutionen Kapital beschaffen. Als Anleger leihen Sie dem Emittenten Geld und erhalten dafür regelmäßige Zinszahlungen (Kupon) sowie am Ende der Laufzeit den Nennwert zurück.
Anleihen gelten als weniger riskant als Aktien, bieten aber in der Regel auch geringere Renditen. Sie eignen sich besonders für konservative Anleger, die einen stabilen Einkommensstrom suchen.
Die wichtigsten Anleihe-Kennzahlen
Der Kupon ist der feste Zinssatz, der auf den Nennwert der Anleihe gezahlt wird. Bei einem Nennwert von 10.000 € und einem Kupon von 3% erhalten Sie jährlich 300 € Zinsen – unabhängig davon, was Sie für die Anleihe bezahlt haben.
Die laufende Rendite (Current Yield) setzt die Kuponzahlung ins Verhältnis zum aktuellen Kaufpreis. Wenn Sie eine Anleihe unter pari kaufen (z.B. für 9.800 € statt 10.000 €), ist Ihre laufende Rendite höher als der Kupon.
Die Yield to Maturity (YTM) ist die wichtigste Kennzahl für Anleihe-Investoren. Sie berücksichtigt alle Zahlungen bis zur Fälligkeit und gibt die effektive Jahresrendite an, wenn die Anleihe bis zum Ende gehalten wird.
Anleihen über und unter pari
Der Kurs einer Anleihe wird in Prozent des Nennwerts angegeben. Notiert eine Anleihe unter pari (unter 100%), zahlen Sie weniger als den Nennwert und erzielen bei Fälligkeit einen zusätzlichen Kursgewinn.
Bei einer Notierung über pari (über 100%) zahlen Sie mehr als den Nennwert. Der Kursverlust bei Fälligkeit mindert Ihre Gesamtrendite. Anleihen notieren typischerweise über pari, wenn ihr Kupon über dem aktuellen Marktzins liegt.
Risiken bei Anleihen
Das Zinsänderungsrisiko ist das wichtigste Risiko bei Anleihen: Steigen die Marktzinsen, fallen die Kurse bestehender Anleihen, da neue Anleihen attraktiver werden. Je länger die Restlaufzeit, desto stärker reagiert der Kurs auf Zinsänderungen.
Das Ausfallrisiko beschreibt die Gefahr, dass der Emittent die Zinsen oder den Nennwert nicht zahlen kann. Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität (wie Deutschland) gelten als sehr sicher, während Unternehmensanleihen höhere Risiken, aber auch höhere Renditen bieten.